Wer hat Angst vor der Party- und Eventszene?
Ein Recherche-Projekt über das fehlende Nachtleben
Geschlossenes Akkordeon
Aufführung
Wir präsentieren die Ergebnisse bei einem inszenierten Spaziergang am 21., 22., und 23. Mai in Frankfurt a.M.
Meine Erinnerung
Liebesgrüße aus Lockdown
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Was ist das?
Was fehlt in einer Gesellschaft, wenn tanzen zum Risiko wird, Feiernde zu Gefährdern und Kneipen nutzlos? Wir wollen würdigen, was uns fehlt. In Trauer, in Verständnis, in Vorfreude!
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Was ist das?
Was fehlt in einer Gesellschaft, wenn tanzen zum Risiko wird, Feiernde zu Gefährdern und Kneipen nutzlos? Wir wollen würdigen, was uns fehlt. In Trauer, in Verständnis, in Vorfreude!
Wer sind wir?
Wir sammeln Erinnerungen an goldene Abende für eine Stimmungsbild der “Party- und Eventszene” (Kulturakteur*innen, Gastronom*innen, Feiernde) im Corona -Winter.
Die Wand der Erinnerungen ist Teil eines Soziokulturellen Performance Projektes von Malin Lamparter und Nikita Gorbunov.
25.01.20 Korean-night Stuttgart: Umarmungen vieler Kollegen, ob aus Animexx oder vom sehen her… Lustige Stimmung, wie Mädels die sich auf‘s Jungsklo schmuggeln.
Es war eine meiner größten Nächte als 18-jähriger
Meine letzte Coronalose Party war am 06.03.19. Es war eine Techno-Nacht im Juha obwohl ichTechno doof finde. Aber die Stimmung war geil. Vermissen tu ich die High-fives, chicks und den Night flair. Wenn ich nächstes Jahr wieder in einem Klub stehen kann, wird erstmal der dancefloor geküsst, Ehrenwort n_n
“Soll ich heut in die Romantica?….ne heute nicht… nächste Woche wieder…” Pustekuchen…. hätte ich den Club doch nur besucht um Freunde zu treffen die ich Monate lang schon nichtmehr gesehen hab
abends, 4.3.2020: die Tochter zu ihrem ersten großen Konzert und bisher letzten großen Konzert ihres Lebens in die Jahrhunderthalle kutschiert …
Wir kennen uns noch nicht lang. Ein paar Wochen. Wir verabreden uns im Goldmarks. Bier und Beats – alles passt. Wir lassen uns treiben und entdecken gemeinsam die vertrauten Plätze der Stadt. Wir waren beide noch nie im Classic Rock Cafe – aber jetzt schon. Das ist UNSERE Entdeckung. Das war der letzte Abend vor dem Lock down.
Drinnen das Bierpong-Turnier in vollem Gange, wir stehen plötzlich zu zweit auf dem Balkon. Du schaust mich an mit leicht verträumtem Blick. “Hey, wie gehts dir?” fragst du. “Und ich meine, wie gehts dir wirklich?”
April 2019, ca. 7.30 Uhr auf einer Brücke in Münchens Innenstadt: nach einer durchfeierten, langen, wild tanzenden Nacht die Liebe meines Lebens zu küssen und zu verabschieden…um dann noch schnell den Flieger nach Kopenhagen mit meiner Zwillingsschwester zu erwischen – unvergesslich und großartig ❣️
Diverse Male mich selber stark verschwitzt durch die tanzende Menge quetschend fortzubewegen, um endlich die Bar zu erreichen… dabei streifen mich gefühlt hundert weitere fremde Schweißarme, was mich schon immer stark angeekelt hat.
Jetzt vermisse ich dieses Gefühl immens…
…Her mit dem fremden Schweiß! 🙂
Mein allerletztes Konzert, 22.2.2020. Porsche Arena 🏟 Royal Republic. Die Schweden haben Vollgas gegeben, und ich hatte von Anfang bis Ende ein Dauergrinsen auf… Dieser Gig hat mega viel Spaß gemacht.Verdammte Axt 🪓, ich bin jetzt 60 und hab nich mehr so viel Zeit so geile Konzerte zu erleben. Also verpiss dich, Corona!!!
Mich durchs volle Feuerseefest quetschen und Leute suchen und entdecken, auf den Zehenspitzen stehen um einen Überblick zu bekommen. Auf den Treppen aus verschiedenen Biergläsern mittrinken. So ein schöner Spätsommerabend. Spät nachts nach Hause Hand in Hand und 17 verschiedene Pommessaucen auf einem einzigen Pappteller.
Das Konzert von Die Sterne Februar 2020 im Merlin – das letzte Live-Konzert vor dem Zusammenbruch! Anschließend verschwitzt und stinkend mit dem ebenso verschwitzt-stinkenden Frank Spilker über unsere Jugend in Bad Salzuflen gequatscht.
Olfe:
an der Hand meiner Freundin, durch die Menge quetschen um zur Bar zu kommen(wie eine Mission) zu warm, zu eng zu viel aber so gut, so schön, so viel also sie ist an meiner Hand und ich bahne uns den Weg. Später haben wir ein hochemotionales Gespräch auf der Toilette, die Wartenden sind bös aber es ist gerade sehr wichtig.
Auf einem kleinen zauberschönen Festival in MeckPom, eigentlich auf dem Weg zurück zum Zelt. In einer kleinen Bretterbude spielt ein DJ, die Menschen liegen sich mit Sektflaschen in der Hand in den Armen, die Atmosphäre ist magisch und aus den Boxen läuft “ich liebe das Leben”.
Zuerst ein lautes Restaurant, dann eine verrauchte Kneipe, eine Packung Kippen zu dritt und Gespräche über viel zu private Themen mit einem Mann, den ich kaum kenne. Zwei Wochen später macht alles dicht.
Sommer 2020 nach Wochen voller Plastikfolie und Abstand. Eigentlich ist es viel zu kalt, um draußen zu sitzen, aber wir trinken chinesischen Schnaps, rücken nah aneinander und füllen die Nacht mit Träumen und zu vielen Zigaretten bis es hell wird. Ich bin so glücklich, dass es mich fast zerreißt.
Es ist laut im Club. Er brüllt: “Geiles Lied! Wer ist das?” Ich schreie: “The Who!” Er brüllt: “Yahoo?? Wie das Mailprogramm?!”
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